RÖHLINGEN/ WEINGARTEN (db): Am Blutfreitag, dem Freitag nach Christi Himmelfahrt, findet seit vielen Jahren der Blutritt in Weingarten statt. Zu dieser großen Reiterprozession reist seit 1973 auch die Blutreitergruppe des Reit- und Fahrvereins Röhlingen. In diesem Jahr war die Gruppe 8 Mann stark. Es ritten Gebhard Bühler, Georg Gösele, Johannes Helmle, Johannes Löffelad, Johannes Walter, Herbert Walter, Helmut Hohnheiser und dieses Jahr erstmals dabei, Pater Sony, der neue Gemeindepfarrer von Röhlingen. Aus dem Ostalbkreis war auch die Blutreitergruppe aus Jagstzell dabei.
Dieses Jahr haben wir Bilder von Josef Wecker und Melanie Erhard erhalten.
Hier ein paar Impressionen:

Auch in diesem Jahr haben sich die Reiter an Christi Himmelfahrt vor der Abfahrt bei Marianne Kirsch getroffen. Hier das Gruppenfoto vor der gemeinsamen Abfahrt nach Weingarten.

Die ganze Gruppe, hier noch im Stall in Nessenreben…

Warten, bis es losgeht….

Ein Bild unserer Reiter auf dem Blutritt selbst… Pater Sony ist schon öfters beim Blutritt in Weingarten mitgeritten, aber dieses Jahr erstmals bei den Röhlinger Reitern!
Über unsere langjährige Weingarten-Begleiterin Lana haben wir noch sehr viele tolle Bilder bekommen. Hier ein paar davon:

Hier sind die Reiter noch mitten in Weingarten..

Reiter die Standarte gewechselt. Herata unter Georg ist auch als Standartenpferd tauglich!

Das ist ein Blick auf die Lichterprozession, die immer am Vortag stattfindet. Beeindruckend!

Der Stall in Nessenreben, wo Reiter und Pferde übernachten…
Das war der längerer Beitrag für die Zeitung:
WEINGARTEN (db)- Am Blutfreitag, dem Freitag nach Christi Himmelfahrt, findet in Weingarten der Blutritt statt, der die größte Reiterprozession europaweit ist. Zu dem kirchlichen Brauchtum kommen jedes Jahr viele Reiter aus nah und fern. Dazu gehört auch die Blutreitergruppe des Reit- und Fahrvereins Röhlingen.
Unzählige Zuschauer säumten die Wege, als die Prozession der Blutreiter bei strahlendem Sonnenschein durch die Straßen zog. Über zweitausend Reiter, verteilt auf neunundneunzig Blutreitergruppen, waren dabei. Die einzelnen Blutreitergruppen sind teilweise mehr als hundert Reiter stark. Das Interesse am Blutritt in Weingarten ist ungebrochen. Die Blutreitergruppe des Reit- und Fahrvereins Röhlingen war dieses Jahr mit einer Abordnung von acht Reitern vertreten. Sie wurden von vielen Familienmitgliedern und Freunden als Pilger begleitet. Für die Röhlinger Blutreiter ritten Helmut Hohnheiser, Hans Löffelad, Herbert Walter, Johannes Walter, Johannes Helmle, Georg Gösele, Gebhard Bühler und erstmals bei den Röhlinger Reitern dabei Pater Sony, der neue Gemeindepfarrer von Röhlingen.
Weiterhin war aus dem Ostalbkreis die Blutreitergruppe von Jagstzell vertreten.
Die Festpredikt am Donnerstag Abend hielt in diesem Jahr Bischof Franz-Josef Bode aus Osnabrück, der auch das Pontifikalamt am Freitag gemeinsam mit Bischof Gebhard Fürst aus Rottenburg hielt. Heilig-Blut-Reiter war in diesem Jahr wieder, wie in den Vorjahren auch, Dekan Ekkehard Schmid. Das Pilgeramt am Freitag hielt Pfarrer Alois Krist aus Ludwigsburg.
Der Blutritt von Weingarten hat bei den Reitern einen besonders hohen Stellenwert. In diesem Jahr feiert er sogar 925Jahre Heilig-Blut-Verehrung. Wie stark die Reiter mit dem Blutritt zu Weingarten verbunden sind, zeigen die vielen Jubiläen. Es gibt Blutreitergruppen mit 50-jährigem Bestehen, mit 75 Jahren und 100 Jahren. Einzelne Reiter waren selbst schon fünfzig oder gar bis zu siebzig Mal dabei.
Der Blutritt von Weingarten unterscheidet sich von den anderen bekannten Blutritten. Bei den “normalen” Blutritten kann jeder Reiter teilnehmen. In Weingarten ist dies anders. Nur eine Blutreitergruppe, deren Bewerbung angenommen wurde, darf teilnehmen. Zur Ausstattung zahlreicher Pferde gehört auch eine Kandare, bei den Reitern ist Frack mit Zylinder seit 1905 erwünscht. Aus Tradition sind in Weingarten nur männliche Reiter vertreten, was den Blutritt ebenso von den anderen Blutritten abgrenzt. Weibliche Reiter sind nur zugelassen, wenn sie Ministrantinnen sind. Bei den Altersgruppen sind viele Senioren vertreten. Viele Reiter sind über 70 Jahre alt und immer noch dabei. Es sind aber auch junge Reiter zu sehen, teilweise sind diese erst sechs bis sieben Jahre alt.
Info: Die Heilig-Blut-Reliquie ist ein Teil eines in Mantua aufgefundenen Schatzes und gelangte in Jahr 1094 durch Juditha, die Tochter Richard III. von der Normandie, nach Weingarten als Stiftung an das Kloster. Aus einem Flurumgang zu Fuß, später auch zu Pferd, in der Bittwoche mit der Heilig-Blut-Reliquie zum Segen der keimenden Saaten entwickelte sich der Blutritt von Weingarten, u.a. 1529 als “von altersher” bezeugt.
Diese Info stammt aus dem “Festgruß zum Blutfreitag in Weingarten am 31. Mai 2019”, “Ursprung und Bedeutung der Heilig-Blut- Reliquie” von Dekan Ekkehard Schmid und aus dem Heft “Das Heilige Blut zu Weingarten”.