DLG – Turnier in Mannheim Samstag 04. Juni und Sonntag 05. Juni 1932

Die Entdeckung

Der Stafettenritt im Dezember 1930 war vom Württembergischen Landesverband der ländlichen Reit- und Fahrvereine organisiert. Dessen Geschäftsführer Oberstleutnant Lauffer hatte bei dieser Veranstaltung den ersten Kontakt zu den Röhlinger Reitern und war wohl von deren Leistungen sehr beeindruckt. Neben dem Reitverein Schwendi sind die Röhlinger als zweiter württembergischer Verein für das DLG-Turnier in Mannheim ausgesucht. Oberstleutnant Lauffer kam zweimal persönlich zur Besichtigung und zur Überprüfung des reiterlichen Leistungsstandes nach Röhlingen. Die Teilnehmer aus Röhlingen waren: Anton Bühler, Josef Konle, Vitus Bühler, Hermann Rathgeb, Eugen Konle und Wendelin Wünsch.

Die Vorbereitung und die erste Reithalle
Zur Vorbereitung und zur Auswahl der Teilnehmer wird dem Verein vom Verband für mehrere Wochen ein Reitlehrer zur Verfügung gestellt. Der Reitlehrer namens Littmann wohnte bei Familie Anton Rief (Molker) in Röhlingen. Die Reitstunden finden fast täglich statt. Da das Wetter während der Vorbereitungszeit wohl nicht gut ist und die Übungsstunden aufgrund der schlechten Bodenverhältnisse nicht stattfinden können, wird in Röhlingen die erste Reithalle eingerichtet. Die Leschthütte der Familie Richard Rathgeb ist dafür geeignet. Die Leschthütte war ein Gebäude mit freitragender Konstuktion und hatte eine Fläche von ca. 150 m2. Sie gehörte zu den Gebäuden der Lammbrauerei und stand paralell hinter dem jetzt noch vorhandenen Gebäude Spaagenschmied an der Hauptstraße. In der Leschthütte waren ursprünglich grosse Bottiche (Leschte) aufgestellt, in denen das Bier gärte. Um einen griffigen Boden zu haben, wurden mehrere Fuhren Sand im Schuppen verteilt.

Einheitliche Kleidung

Für die Teilnahme am DLG- Turnier kleiden sich die Reiter einheitlich. Sie trugen schwarze Lederstiefel, eine graue Stiefelhose, ein weißes Hemd, weiße Krawatte und eine dunkelblaue kurze Jacke. Zum erstenmal tragen die Reiter bei dieser Veranstaltung eine Reitkappe, die der heutigen Form entspricht.

Das Turniergeschehen

Die Reise nach Mannheim und zurück erfolgt für Reiter und Pferd mit der Eisenbahn. Neben den Reitern aus Röhlingen ist als weitere württembergische Mannschaft der Reitverein Schwendi am Start. Zudem sind Reiter von 5 Reitvereinen aus der Pfalz, 5 Reitvereinen aus Baden, 3 Reitvereinen aus Hessen und 3 Reitvereinen aus dem Saargebiet am Start.

Beim Abteilungsreiten erreichen die Röhlinger Teilnehmer einen 3. Platz. Beim Einzelwettbewerb müssen sich die Teilnehmer im Springen, Dressurreiten und im Fahren messen. Beim Jagdspringen sind zwölf Hindernisse mit der Höhe von 1,10 m zu überwinden. In der Gesamtwertung erreichen die Reiter aus Röhlingen einen 12. Platz, und gehören somit nicht zu den Preisgekrönten. In der Chronik wird erwähnt: „die Schuld lag mehr am Pferdematerial als an den Reitern“. Vermutlich hatten die Reiter anderer Vereine bessere Pferde. Jeder Teilnehmer erhält vom Veranstalter einen Ehrenbecher in Silber und 10 Mark.