Zum Tode von Josef Betzler

Ganz besonders in Kreisen des Reit- und Fahrsports kannte und schätzte man ihn sehr. Und das nicht nur in seinem Heimatdorf Röhlingen, sondern auch weit darüber hinaus. Sein Rat und seine Erfahrung waren gefragt und anerkannt. Nach schwerer Krankheit starb Josef Betzler, besser bekannt unter dem Namen “Sattler” aus Röhlingen, kurz nach seinem 85. Geburtstag.
Beim Requiem in der Röhlinger St. Peter und Paul Kirche würdigte Pfarrer Anton Forner Josef Betzler als Röhlinger Urgestein. Zeitlebens habe er nicht nur für die Reiterei vieles geleistet, er sei stets auch allen Vereinen, der Dorfgemeinschaft und der Kirche ein verlässlicher Helfer und Förderer gewesen. Mit seinem Tod gehe in Röhlingen ein Stück guter handwerklicher Dorftradition verloren.
Der Vorsitzende des Reit- und Fahrvereins Röhlingen, Josef Uhl, übermittelte Anteilnahme auch namens des Krieger- und Reservistenvereins und des Liederkranzes Röhlingen. Josef Betzler habe den Röhlinger Reitverein nach dem Zweiten Weltkrieg ganz wesentlich mit aufgebaut und mitgestaltet. Viele Generationen von jungen Reitern habe er mit seinem menschlichen und fachlichen Geschick begleitet. Aufgrund seiner großen Verdienste um den Pferdesport in Röhlingen und weit darüber hinaus, in verschiedensten Funktionen, sei er mehrfach ausgezeichnet worden, zuletzt durch den Württembergischen Landessportbund.
Im Auftrag der Pfarrei St. Martin, Weingarten, und der Stadt Weingarten, verlas Gebhard Bühler ein Beileidsschreiben, in dem die Verdienste Josef Betzlers um den traditionellen Blutritt in Weingarten hervorgehoben wurden.
Mehr als 26 Jahre war Betzler Gruppenführer der Röhlinger Blutreiter (1973-1999). Daß ihm diese kirchlich-religiöse Tradition sehr viel bedeutete, sei durch seine aktive Teilnahme bis ins hohe Alter deutlich geworden.
Isidor Gloning, Vorsitzender der Reitergruppe Zöbingen, schilderte Josef Betzlers stetiges Bemühen um die Förderung und den Ausbau der kameradschaftlichen Beziehungen zu den Nachbarvereinen. Josef Betzler habe  die Patenschaft des Röhlinger Reitvereins bei der Gründung der Reitergruppe Zöbingen in die Wege geleitet und diese Verbindung immer wieder mit Leben erfüllt. Mit ihm verliere die Reitergruppe Zöbingen nicht nur ein Ehrenmitglied, sondern auch einen treuen Freund, der ob seiner großen Kompetenz, seiner Geselligkeit und Kameradschaft nicht nur bei Reitern und Fahrern einen sehr guten Namen gehabt habe.

Seine Nichte, Brigitte Barnickel, hat uns ein Foto aus dem Jahr 2000 zur Verfügung gestellt, das ihn mit seinem Pferd zeigt. Dieses Pferd ist aus Holz gefertigt und hat echte Pferdehaare an Mähne und Schweif. Derzeit steht das Pferd im Schlossmuseum in Ellwangen. Es soll, wenn das Rathaus in Ellwangen renoviert ist, in das dortige Foyer umziehen.

Der Sattler und sein Pferd...

Der Sattler und sein Pferd…