Ritte in der Umgebung – Entwicklung bis 1999

Der erste Flurritt im Jahr, den Reiter des Vereins regelmäßig, seit seiner Gründung 1986, besuchen, ist der St. Georgsritt Ende April in Aalen-Waldhausen. Dieser Ritt führt über drei Stationen. An allen drei Kapellen und zum Abschluß in Waldhausen hält der den Ritt, entweder zu Pferd oder in der Kutsche, begleitende Geistliche eine kurze Andacht und segnet Reiter und Pferd.

In unserer Region folgt am Sonntag nach Christi Himmelfahrt der Blutritt in Westhausen-Lippach, an dem sich die Röhlinger Reiter seit seiner Einführung 1950 ununterbrochen, zahlreich beteiligen. Der Lippacher Blutritt beginnt morgens nach der Reitermesse auf dem Dorfplatz in Lippach und zieht durch den Ort und die Flur nach Berg. Von dort führt die Reiterprozession weiter nach Röttingen, vorbei an den Kahlhöfen über die Stockmühle zurück nach Lippach. Ein Priester begleitet als Blutreiter mit der Reliquie die Prozession. In Röttingen empfängt der Ortspfarrer an der St. Gangolfskirche die Blutreiter. An drei weiteren Stationen, in der Flur bei Berg, an einem Feldkreuz zwischen Röttingen und der Stockmühle und am Feldkreuz am Ortseingang von Lip- pach, beim Sportplatz, segnet der Blutreiter Pferde und Reiter. Schlußgebet mit Schluß- segen ist wieder auf dem Dorfplatz in Lippach.

Beim Blutritt in Neuler- Schwenningen am Pfingstmontag sind die Reiter des Reit- und Fahrvereins ebenfalls jedes Jahr vertreten. In der Früh, nach der Reitermesse vor der Heilig-Blut-Kapelle in Schwenningen, beginnt dieser Blutritt. Der Weg führt zuerst nach Neuler, von dort geht es über die Adlersteige und Espachweiler nach Schrezheim, vorbei am Schleifhäusle und zurück nach Schwenningen. Auch diesen Ritt begleitet ein Pfarrer als Blutreiter. An vier Stationen unterwegs und zum Abschluß in Schwenningen werden Reiter und Pferde gesegnet.

Röhlinger Reiter beim Blutritt in Schwenningen vor dem II.Weltkrieg

Am Fronleichnamsfest ist es in Röhlingen guter Brauch, daß die Standardenabordnung des Reit- und Fahrvereins die Prozession anführt.

Eine kleine Reitergruppe besucht seit den achtziger Jahren, im November den Leonhardsritt in Fremdingen im Landkreis Donau-Ries. In Bayern sind die Leonhardiritte oder Leonhardifahrten im November eine weit verbreitete Tradition.

Der Abschluß im Jahreskreis ist der Silvesterritt in Westhausen, der schon seit 1626 abgehalten wird. Die Reiter des Reit- und Fahrvereins Röhlingen nehmen am Silvesterritt sicher seit der Vereinsgründung 1924 teil. Dieser Prozessionsritt ist der größte Umritt in unserer Region.