Was war 2020 sonst noch los?

Am 2. Februar mussten wir Abschied nehmen von Erwin Richter. Er verstarb kurz vor seinem 91. Geburtstag.

Das war seine Totenanzeige.

Ruhe in Frieden, Erwin!

Am 10. Februar wütete der Orkan Sabine. Die Schäden bei uns hielten sich in Grenzen.

Am Reitplatz hat der Teppich etwas gelitten, den musste man wieder korrekt auslegen…

Alles andere war sturmsicher verpackt…

In diesem Jahr hatten wir starke Einschränkungen durch den Ausbruch des Corona-Virus. Schon zur Jahreshauptversammlung Anfang März waren aus Angst vor dem Virus weniger Mitglieder anwesend als sonst. Aber die Einschränkungen gingen erst später so richtig los: ab 16. März waren die Schulen geschlossen und auch die Voltistunden waren gestrichen. Die runden Geburtstage unserer Mitglieder dürfen nicht mehr geritten werden, Turniere müssen abgesagt werden. Auch die kirchlichen Ritte hat es schwer getroffen. Das Patriziusfest in Hohenstadt wurde abgesagt, sogar der Blutritt in Weingarten wurde in diesem Jahr abgesagt, erstmals nach dem Krieg. Die Blutritte in Schwenningen und Lippach wurden abgesagt und ebenso der Kolomanritt im Juli in Wetzgau. Auch unser Arbeitstag und der Georgsritt mussten ausfallen. Die Einschränkungen sind minimal gelockert worden, daher trainieren unsere Großen und Mittleren Voltis seit 12. Mai wieder, in kleinen Gruppen und natürlich coronakonform. Es bleibt zu hoffen, dass bald wieder Normalität einkehrt! Der Blutritt von Weingarten fand am 22. Mai unter speziellen Bedingungen doch statt. Es ritt nur der Blutreiter mit einem Begleiter und ein paar Kirchenleuten zu Fuß. Alles ohne Pilger, weder zu Pferd noch zu Fuss. Aber der Blutritt wurde live im Internet übertragen, damit möglichst viele Pilger doch mitfeiern konnten. Auch der Blutritt von Schwenningen am 1. Juni fand unter ähnlichen Bedingungen koronakonform doch statt. Die Schwenninger blieben unter sich, nach einer kurzen Andacht ritten 9 Reiter los, Dekan Sven van Meegen war auch dieses Jahr wieder in der Kutsche von Roland Bäuerle dabei. Das der Blutritt vorher nicht publik gemacht wurde, waren nur wenige Gäste da. In Schrezheim waren sie wieder von einer kleinen Abordnung vom Musikverein empfangen worden. Alles klein und beschaulich, um alle Corona-Regeln einzuhalten. Der PSK Ostalb hat für dieses Jahr alle Kreismeisterschaften, den Ostalb Dressur Cup und die Ostalb KIDS Tour 2020 abgesagt, da wegen des Coronavirus die meisten Turniere abgesagt sind. Ab wann wieder Turnier stattfinden können und dürfen, ist noch nicht sicher. Auch die Fronleichnamsprozession am 11. Juni war wegen des Virus abgesagt worden. Leider musste auch unser Turnier am 18. und 19. Juli wegen des Virus abgesagt werden. Die Bestimmungen, die vorgegeben waren, waren für uns nicht möglich. Ohne Zuschauer, keine Kinderprüfungen, nur eine bestimmte Anzahl Reiter auf dem Gelände, keine Siegerehrungen. Nicht nur, dass es finanziell dann nicht so gut ausgesehen hätte, auch sportlich fehlt das Flair eines Turnieres. Deshalb haben wir es schweren Herzens abgesagt. Auch unser Ferienprogramm im August mussten wir aufgrund der aktuellen Lage absagen. Eine coronakonforme Durchführung wäre hier nicht möglich gewesen. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Lage bald ändert! Wenigstens ein kleiner Lichtblick: Seit 8. Juli können auch unsere Kleinen Voltis endlich wieder trainieren. Auch unter Spezialbedingungen, aber wenigstens ist Training wieder möglich. Die Sportlerehrung der Stadt Ellwangen, geplant ursprünglich am 22. März, ist ebenfalls auf unbestimmte Zeit verschoben.

Das steht schon seit vielen Monaten in der Reithalle. Ja, auch wir halten uns an die Vorschriften!

Am 25. Juli wären normalerweise auf dem Ellwanger Schloss Heimattage gewesen. Auch diese wurden wegen Corona abgesagt. Nun gab es “Daheimattage” mit Ochsenbraten zum Abholen und dem Festbier in den Gaststätten. Josef Thomer fuhr mit seinen Kaltblütern am Samstag Abend das Bier in der stilechten Rotochenbrauerei-Kutsche zu den Gaststätten.

Von Kurt Fiedler haben wir ein paar sehr schöne Bilder bekommen:

Die Pferde fleissig in Aktion…

Ab und zu dann brav warten…

Josef präsentiert das Festbier..

Am 15. August verstarb überraschend unser langjähriges Mitglied Markus Thor aus Killingen. Bekannt bis weit über Ellwangen hinaus wurde er durch seine geschnitzten Holzmasken und seine speziell designten Springerlesmodel. Bei uns im Verein war er seit 1984 Mitglied. Beim Bau unserer Reithalle 1992 hatte er damals die Fenster eingebaut. Auch wenn er durch das Maskenschnitzen zuletzt seinen Unterhalt bestritt, sein ursprünglich erlernter Beruf war Glaser. Ruhe in Frieden, Markus!

Das war seine Todesanzeige…

Trotz der vielen Einschränkungen durch den Corona-Virus versuchen auch die Altenheime, ihren Senioren etwas Abwechslung zu bieten. Am 24. August war Inga Maierhöfer mit ihren beiden Pferden Hotte und Ciara im Seniorenzentrum „Im Sonnengarten“ (besser bekannt als Sonngartenstift) in Unterschneidheim. Etwa 45 Minuten lang hatten die Senioren die Gelegenheit, streicheln, füttern und dabei aus dem Nähkästchen der Vergangenheit zu plaudern. Klar, dass die Senioren begeistert waren!

Von Inga haben wir ein paar Impressionen bekommen:

Hotte genießt die Streicheleinheiten….

Beide Pferde zeigten sich von ihrer Schokoladenseite…

Die Pferde wären noch geblieben…

Der Abschied fiel schwer…

Man spürt die Freude über die Pferde…

Auch, wenn zum Fortbewegen Hilfsmittel nötig sind, Pferde begeistern!

Hotte war ganz brav und geduldig!

Trotz Corona müssen natürlich die Pferde weiter trainiert werden. Auch unsere Ponybande ist immer fleissig im Training.

Viele besondere Hindernisse sind von den Ponys da. Hoffentlich haben sie bald wieder die Gelegenheit, ihr Können zu zeigen!

Am 13. September meldet die FN, dass Kerstin Holthaus, die seit vielen Jahren bei uns Mitglied ist und auch erfolgreich für uns auf Turnieren gestartet war, als amtierende stellvertretende Bundesjugendwartin der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) mit dem Silbernen  Reiterkreuz ausgezeichnet worden. 16 Jahre lang war sie in der Bundesjugendleitung für das Ressort Dressur verantwortlich und hatte in dieser Funktion auch den Vorsitz in der AG Nachwuchs des Dressurausschusses des Deutschen Olympiade Komitees für Reiterei (DOKR). Früher selbst sowohl im Parcours bis Klasse M und auch im Viereck bis St. Georg-Niveau erfolgreich, ist die Dressurausbilderin und internationale Grand-Prix-Richterin seit Jahren „Durchrichterin“ beim Preis der Besten, wodurch sie stets den besten Überblick über die nachrückenden Talente im Dressursattel hat. Eigentlich aus Westfalen stammend, hat die pensionierte Mathematik- und Sportlehrerin vor mehr als 30 Jahren in Baden-Württemberg ihre Wahlheimat gefunden und lebt heute in Westhausen. 2004 wurde sie für das Ressort Dressur in die FN-Bundesjugendleitung gewählt und übernahm in dieser Funktion auch den Vorsitz der AG Nachwuchs des DOKR-Dressurausschusses. 

Wegen der Corona-Pandemie ist nun auch der Leonhardiritt im November in Fremdingen abgesagt worden. Die Vorschriften wären leider nur schwer einzuhalten gewesen. Anfang September kam das Schreiben aus Fremdingen mit der Absage. Am 24. September wurde auch das DSP-Freispringchampionat des Bezirkspferdezuchtvereins Aalen-Ellwangen bei uns auf der Anlage abgesagt wegen der Bestimmungen zum Corona-Virus.

Am 25. September waren Manuel und Gebhard am Grab von Markus Thor und legten als Dank vom Verein eine Blumenschale nieder.

Von Gebhard haben wir das Bild bekommen:

Ruhe in Frieden, Markus!

Carmen hat zu ihrem Dressurpferd Harry seit einiger Zeit noch einen Ponyhengst namens Herkules. Der Kleine ist erst 3 Jahre alt, geht inzwischen ganz lieb an der Kutsche und soll natürlich auch geritten werden. Da ist Carmen gerade dran…

Am 27. September saß Luci das zweite Mal im Sattel. Erst ritt sie an der Longe, dann wurde sie im Gelände geführt. Und der Kleine war total brav!

Der Corona-Virus hat sich leider wieder vermehrt ausgebreitet. Am 20. Oktober wurde der Kalte Markt 2021 aus diesem Grund abgesagt. Auch der Arbeitstag am 24. Oktober fiel der Corona-Situation zum Opfer. Unsere Voltis trainieren seit Mitte Oktober auch nicht mehr.

Am 22. Oktober feierte unser Ehrenmitglied Georg Gösele sen. seinen 90. Geburtstag.Durch die besondere Situation wegen des Corona-Virus durften wir ihm nicht mit Standartenabordnung gratulieren. Allerdings ging Manuel alleine am 24. Oktober kurz beim Geburtstagskind vorbei und überbrachte die Glückwünsche des Vereins.

Der Jubilar an seinem Ehrentag!

Das Bild haben wir von Peter Gösele erhalten. Auf dass er noch lange fit bleibe!

Am 2. November waren die lebendigen Rasenmäher wieder da…

Ein große Herde Schafe..
Rings um den Reitplatz verteilt…
Ein ungewohntes Bild für die Pferde…
Sie kürzen brav das ganze Gras um den Reitplatz…

Seit November ist wieder Lockdown. Nun fällt wegen Corona auch unsere Nikolausfeier, die wir als Ersatz für das Nikolausreiten machen wollten, aus, unsere Jahresabschlussfeier und auch der Silvesterritt in Westhausen fallen ebenfalls den Virus-Bestimmungen zum Opfer! Wir hoffen auf ein besseres Jahr 2021!

Am 24. November mussten wir Abschied nehmen von Herbert Walter aus Lippach. Er war erfolgreicher Pferdezüchter und begeisterter Blutreiter. Er war ein geschätztes Mitglied unseres Vereins. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Das war seine Todesanzeige. Ruhe in Frieden, Herbert!

Seine Beerdigung war am 9. Dezember, Manuel und Gebhard waren dort. Es war nur der engste Familien- und Freundeskreis dabei. Gebhard hielt eine Trauerrede. Hier die Rede im Einzelnen:

Liebe Gabi,
Liebe Irene, Maria, Terersa, und Christine, lieber Johannes, werte Angehörige,
werte Trauergemeinde,

die Blutreitergruppe Röhlingen und der Reit- und Fahrverein Röhlingen verlieren mit Herbert Walter einen treuen Kameraden. Mit großer Bestürzung hat uns die schmerzliche Nachricht von seinem Tod völlig unerwartet erreicht.

Über viele Jahre war Herbert für unseren Verein immer eine Stütze. Dabei hat er in den unterschiedlichsten Bereichen seine Spuren hinterlassen. Und auch wenn er erst 2016 Mitglied geworden ist, war er in den Jahren zuvor schon ein Teil des Vereinslebens.

Am jährlichen Reitturnier im Sommer war Herbert mit seiner Familie oft als Helfer im Parcours und Drumherum aktiv. Dabei war es für ihn eine Selbstverständlichkeit da zu sein und mit anzupacken überall wo er helfen konnte. Und er lies es sich auch nicht nehmen, zusätzlich das Turnier noch mit einer finanziellen Spende zu unterstützen.

Als Schreiner war er oft Anlaufstelle für Kleinigkeiten, die an der Reithalle benötigt wurden. Eine für uns bleibende Erinnerung hat er dabei im Rahmen unserer letztjährigen Standartenweihe geschaffen. Für die Fahnen der Gastvereine hat er Ständer gebaut, um diese während der kirchlichen Feier sichtbar präsentieren zu können. Die Ständer werden nun in der Reithalle sorgsam aufbewahrt und bei weiteren Gelegenheiten zum Einsatz kommen.

Das Wichtigste aber für Herbert war immer die Teilnahme an Umzügen und kirchlichen Ritten. Man konnte ihm dabei immer den Stolz ansehen, den er verspürte, wenn er sich mit seinen Pferden und begleitet von seinen Töchtern und seinem Sohn Johannes in einem solchen Rahmen präsentieren konnte.

Als Lippacher war es natürlich der heimische Blutritt, der einen Höhepunkt im jährlichen Kalender ausmachte. Aber auch alle anderen Ritte in der Region waren für ihn sehr wichtig. So war er auch die treibende Kraft, dass eine Abordnung der Röhlinger am Kolomanritt in Wetzgau teilnahm.

Die größte Besonderheit für Herbert als Reiter blieb dabei immer der Blutritt in Weingarten. Als Reiter der Blutreitergruppe Lippach hat er fünfmal an größten Reiterprozession Europas am Freitag nach Christi Himmelfahrt teilgenommen. Viele Jahre hat er seine Blutreitergruppe auch bei den jährlichen Versammlungen am Ostermontag in Weingarten vertreten.

Nachdem aus Lippach dann keine Reitergruppe mehr nach Weingarten pilgerte, hat sich Herbert der Blutreitergruppe aus Röhlingen angeschlossen. Mit ihr war er vierzehn Mal in Weingarten, um an der Reiterprozession teilnehmen zu können.

In dieser Zeit haben wir Herbert als einen herzlichen und immer zuverlässigen Menschen kennengelernt. Er hat immer mit angepackt und war auch in geselliger Runde stets gern gesehen. Seine Tür stand uns immer offen, egal ob für eine Rast beim Vereinsausritt oder auch jedes Jahr beim Blutritt in Lippach.
Wir sagen Herzlichen Dank lieber Herbert für Deine Treue und Unterstützung im Namen aller Mitglieder des Reit- und Fahrvereins Röhlingen und im Namen aller Blutreiter!

Lieber Herbert, Ruhe in Frieden.

Das war sein Totenbild.

Am 28. und 29. November war Udo Bosch als Trainer in der Reithalle und gab einigen Reitern und Reiterinnen Unterricht in Form eines privaten Lehrgangs. Von unserem Verein waren Elena Boschatzke, Marlene Krieger und Loreen Epacher dabei. Durch Einzelstunden konnten sich die Reiter hervorragend an die gesetzlichen Vorgaben wegen Corona halten.

Am 31. Dezember wäre traditionell der Silvesterritt in Westhausen gewesen. Aufgrund der Corona-Bedingungen war eine Reiterprozession nicht möglich. Um die Tradition weiterleben zu lassen, ritt Pfarrer Matthias Reiner alleine mit nur wenigen Begleitern, alle aus der Gemeinde.