1924 Das Gründungsjahr

Die alleinige Schuld am I.Weltkrieg lastete auf den Deutschen. Die Reparationsforderungen des Versailler Vertrags konnten nicht erfüllt werden. Frankreich hielt bereits das Ruhrgebiet besetzt. Eigentlich war dies keine Zeit um über Freizeitgestaltung nachzudenken. Die Pferde wurden als Arbeitstiere in der Landwirtschaft eingesetzt und für den Transport von Waren vor die Wagen gespannt. Oft mußten sie schwere Lasten über weite Strecken ziehen. Doch es gab noch die Sonn- und Feiertage.

In der damaligen Gemeinde Röhlingen wurden im Gründungsjahr 275 Pferde gezählt. Die Vereinsgründung erfolgte 1924 gegen einigen Widerstand aus der Bevölkerung. Der Reiterei wurde ein militärischer Charakter unterstellt. Viele Bürger hatten wegen des verlorenen I.Weltkriegs die Befürchtung, daß über die organisierte Reiterei erneut aufgerüstet werde.

Auf dem damaligen Reitplatz am östlichen Ortsausgang von Röhlingen, heute Gelände der Firma Uhrle, trafen sich die Reiter zu regelmäßigen Übungsstunden. Sie fanden meist am Sonntagnachmittag statt und wurden von Alois Erhardt geleitet. Der theoretische Unterricht wurde den Reitschülern am lebenden Objekt, im Stall der Pferdehalter erteilt.

Das Interesse am Pferdesport war groß. Immer mehr junge Männer kamen zu den Reitstunden. Bis zu 30 Namen wurden bei der Aufzählung derjenigen genannt, die in den Jahren 1924-1929 in Röhlingen ritten. Eine stattliche Anzahl von Reitern kam auch aus den Teilgemeinden, vor allem Killingen, Haisterhofen und Neunstadt.

Kutscher Josef Oppold , vorne Primiz Eggetenmaier

Im September 1924 wurde in den Gemeinderatsprotokollen vermerkt, dass der neugegründete Verein ein Reitgelände zur Verfügung gestellt bekommen soll.