1930

Am 21.April 1930 wird erneut zu einer Gründungsversammlung in der Krone in Röhlingen eingeladen. Das Ziel dieser Versammlung ist es wohl die „ reitlustige Jugend von Röh- lingen und Umgebung“ neu zu organisieren und dem Verein einen rechtlichen Rahmen zu geben. Die Teilnahme ist sehr gut. Mit Herrn Justizsekretär Kühnast, Gemeinderat Stock aus Haisterhofen, Josef Halt (Wettenbauer) aus Neunstadt und Franz Stengel aus Haisterhofen sind wohl die Organisatoren vertreten. Als reitlustige Jugend zeigen neun junge Männer aus Haisterhofen, zwei aus Röhlingen, zwei aus Killingen und einer aus Neunstadt Interesse am gemeinsamen Reit- und Fahrsport. Die Wahlen bringen folgendes Ergebnis:

Vorstand: Josef Halt, Neunstadt

Reitlehrer: Justizsekretär Kühnast,Ellwangen

Hilfsreitlehrer: Franz Stengel, Haisterhofen

Schriftführer und Kassierer: Josef Konle, Röhlingen

Beisitzer: Wendelin Wünsch, Haisterhofen

Johannes Thor, Killingen

Der Reitlehrer und der Hilfsreitlehrer erhalten Sitz und Stimme für die Vorstands- sitzungen. Der Reitplatz ist auf der Haisterhofener Heide.

Da inzwischen mehr aktive Reiter aus den Orten Killingen, Haisterhofen und Neunstadt als aus Röhlingen kommen, wird der Wunsch geboren auch den Reitplatz in die Nähe dieser Orte zu legen. Bei der Versammlung am 21.April 1930 wird vom Verein ein Gesuch „ für unentgeltliche Überlassung eines Reitplatzes auf der Haisterhofener Heide“ (heute: Truppenübungsplatz) dem anwesenden Gemeinderat Stock, zur Weiterleitung an den Ortsanwalt Holzinger, übergeben. Die Anfrage richtet sich an die Teilgemeinde Haisterhofen und hat wohl nur noch formellen Charakter. Denn bei der gleichen Versammlung wird beschlossen, daß am 22. April 1930 ab 13.00 Uhr die Herstellung des Reitplatzes in Angriff genommen wird.

Bei einer „außerordentlichen Versammlung“am 13.Juli 1930 beim „Veitenwirt, Bühler in Neunstadt“ wird zuerst theoretischer Unterricht erteilt. Von zwei Mitgliedern wird noch der Jahresbeitrag von 2 M eingezogen.

Als neue Reitschüler werden am 4. Mai 1930 Franz Haas (Süßhof) und Anton Bühler von Neunstadt und am 14 Septem- ber 1930 Josef Helmle, Georg Bühler (Dalkingen), Vitus Bühler und Georg Köninger (Neunstadt) aufgenommen.

Die „angefertigten Statuten“ (Satzung) werden gegen Empfangsbescheinigungen verteilt.

Am 7. Dezember 1930 erhalten die Reiter des jungen Vereins eine Möglichkeit sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die Reiter sind zusammen mit Reitern des Reit- und Fahrvereins Ellwangen vom Verband eingeteilt, eine Stafette von Goldshöfe über Ellwangen nach Jagstheim zu begleiten. Franz Stengel und Herrn Kühnast begleiten ihre Reiterkameraden motorisiert.

Für künftige öffentliche Auftritte werden beim Hutmacher Weiß in Ellwangen einheitliche Mützen zum Preis von 1,90 M bestellt.

Ellwanger und Röhlinger Reiter vor dem Bahnhofsgebäude in Ellwangen im Dezember 1930. Am Motorrad Reitlehrer Justizsektretär H. Kühnast und Hilfsreitlehrer Franz Stengel.