Am Bundespferdefestival am Schauproramm am Sonntag, 3. August war unser Verein auch wieder vertreten. Inga Maierhöfer hatte eine Geschichte mit Reit- und Voltigiereinlagen umgesetzt. Passend zum Stadtjubiläum hatte sie sich eine Geschichte zum Ellwanger Schlossgespenst ausgedacht und mit Vorführungen, passender Musik und tollen Kostümen garniert.
Im Vorfeld entstand ein kleines Plakat.
Am Pferdefestival kam die Geschichte beim Publikum sehr gut an. Es gab viel Zwischenapplaus.
Hier die Geschichte:
Das kleine Schlossgespenst
Seit 1250 Jahren gibt es in Ellwangen Stadtgespenster! Niemand weiß von ihnen, niemand hat je eines gesehen, doch es gibt sie!
Als um 1200 das Schloss gebaut wurde und dies ca. 66 Jahre später fertiggestellt war, siedelte sich dort das kleinste der Stadtgespenster an und wurde so zum kleinen Schlossgespenst, von dem ich heute erzählen möchte!
Das kleine Schlossgespenst lebt also im Schloss ob Ellwangen und trifft sich zur Geisterstunde immer noch mit den Stadtgespenstern, die seine Freunde sind und sich jedes Mal freuen, das kleine Schlossgespenst zu sehen.
Doch die Stadtgespenster haben die Gewohnheit, es von Zeit zu Zeit so richtig krachen zu lassen. Sie rumpeln, poltern und johlen.
Das liegt dem kleinen Schlossgespenst gar nicht und es zieht sich in einen Winkel zurück, von wo aus es den vier anderen zuschaut.

Sandra Schneider auf Rantanplan, Inga Maierhöfer auf Jacke, Elena Boschatzke auf Fennek und Pauline Müller auf Hotte waren die Stadtgespenster… Hier in der Springquadrille…
Als das kleine Schlossgespenst wieder einmal so da saß kam ihm der Gedanke, wie es wohl wäre, einmal am Tage zu erwachen, vielleicht wäre es da ja ruhiger!?
Mit diesem Gedanken ging das kleine Schlossgespenst zurück auf das Schloss, wo es sich in den dunkelsten Winkel zurückzog.
Auch die anderen beendeten die Geisterstunde!
Das kleine Schlossgespenst konnte einfach nicht einschlafen und als die Sonne über Ellwangen aufging beschloss es all seinen Mut zusammen zu nehmen und sich die Stadt einmal bei Tag anzusehen!
Als das Tageslicht den ersten Zipfel des Gespenstergewandes berührte, wurde das kleine Schlossgespenst ganz und gar schwarz!
Alle, die schon einmal die Geschichte von Ottfried Preußler gelesen haben wissen, dass Gespenster im Tageslicht schwarz werden, aber das Ellwanger Schlossgespenst wusste dies noch nicht, fand sich aber in schwarz richtig chic!
So huschte es hinunter in die belebte Stadt und schwebte über den Marktplatz, begutachtete das Fuchseck, huschte durch die Gassen und beäugte den Bahnhof.
Das kleine Schlossgespenst wurde jedoch von keinem der vielen Menschen bemerkt. Mancher glaubte zwar einen Schatten gesehen zu haben, an ein Schlossgespenst am Tag dachte jedoch niemand!
Weil so viele Menschen unterwegs waren, war es natürlich auch laut und hell war es obendrein. All dies gefiel dem kleinen Schlossgespenst gar nicht. Langsam bekam es sogar Kopfweh! So zog es sich, ein wenig enttäuscht vom Tag, auf das Schloss zurück und schlief völlig erschöpft ein!
Als es nun Mitternacht schlug, erwachten nur die Stadtgespenster und kamen aus ihren Verstecken, das kleine Schlossgespenst war so erschöpft, dass es das Läuten der Basilika nicht hörte!
Allmählich machten sich die Stadtgespenster jedoch so ihre Gedanken, wo wohl ihr kleiner Freund bliebe und sie kamen zusammen, um zu beratschlagen, was zu tun sei!
Sie beschlossen das kleine Schlossgespenst zu finden!
Sie suchten in allen Ecken und Winkeln!
Trafen sich wieder, nur um sich wieder zu trennen und weiter zu suchen!
Da in dieser Nacht Neumond war konnten die Stadtgespenster nicht gut sehen und baten deshalb die Sterne darum, doch noch etwas heller zu funkeln, was sie auch gerne taten.
Die Sterne taten sich zusammen und beschienen das Schloss mit all ihrer Kraft und so kamen die Stadtgespenster auf die Idee dort zu suchen!
Wie freuten sie sich, als sie das kleine Schlossgespenst wieder fanden!
Das kleine Schlossgespenst kann seither jedoch die Farbe annehmen, welche es gerne hätte und immer, wenn jetzt die Stadtgespenster das kleine Schlossgespenst besuchen lassen sie sich von seinen Erlebnisse bei Tag erzählen und schauen bewundernd zu, wie das kleine Schlossgespenst mal weiß und im nächsten Moment schwarz ist! Doch am Tage lassen sie sich nicht mehr blicken!
Besonders an der Geschichte ist, dass Inga es wieder geschafft hat, die gesamte Bandbreite des Pferdesports in eine Geschichte zu packen. Dressurquadrille, Springquadrille, Führzügel, Voltigieren und Kutsche sind alle vertreten!
Leider war durch den Dauerregen der Boden nicht mehr so sicher. Die Springquadrille ging anstatt über kleine Hindernisse über Trabstangen und auch das Voltigieren fand aus Sicherheitsgründen nur im Schritt statt. Die ursprünglich weiß gewaschenen “Gespensterschimmel” waren nach dem Auftritt leider nicht mehr so weiß… Glücklicherweise hatte das Wetter ein Einsehen, bis zum Auftritt der Gespenster lies der Regen nach, nachmittags schien sogar die Sonne!
Georg Gösele hatte eines der Gespenster vor dem Auftritt “erwischt”…
Familie Boschatzke hatte uns noch ein paar Fotos von den Vorbereitungen zur Verfügung gestellt:

Die Kutsche wird hier von den menschlichen “Pferden” gebracht… Vielen Dank an Martin und Dominik Esdar!
Nur eine gute Vorbereitung garantiert einen reibungslosen Ablauf…